Weihnachtsbäume
und ihre Herkunft
Aufgabe:
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Gruppe
1:
Der
Großteil der Weihnachtsbäume wird in landwirtschaftlichen Plantagen[1]
gezüchtet und großgezogen. In Deutschland liegen die Hauptanbaugebiete für die
kleinen Fichten und Tannen im Sauerland und in Schleswig-Holstein.
Da
die Nachfrage in Deutschland nach den Weihnachtsbäumen größer ist als das
Angebot, werden zusätzlich jedes Jahr zirka zehn Millionen Bäume vom Nachbarn
Dänemark importiert. Auch diese Bäume haben ihren Ursprung in Plantagen.
Weihnachtsbäume
werden aus speziell gezüchtetem Saatgut gezogen. Im Alter von zwei bis drei
Jahren werden normalerweise die Jungpflanzen auf die Anbauflächen gepflanzt. In
den Plantagen wachsen die Bäumchen dicht an dicht – insgesamt bis zu 6.000
passen auf einen Hektar[2].
Während
des Wachstums müssen die Baumkulturen gepflegt werden – sie werden regelmäßig gedüngt.
Im traditionellen Anbau werden auch Unkrautvernichtungsmittel (Herbizide) eingesetzt,
um störendes Unkraut zu vernichten. In ökologisch[3]
betriebenen Kulturen übernehmen diese Aufgabe Shropshire-Schafe, die als
lebendige Rasenmäher den Wildwuchs niedrig halten.
Je
nach Baumart werden die Weihnachtsbäume nach unterschiedlicher Wachstumszeit
geerntet. Die Rotfichte (Picea abies), der am häufigsten aufgestellte
Weihnachtsbaum in Deutschland und in den Wäldern Europas heimisch, wächst fast
doppelt so schnell wie die Nordmanntanne (Abies nordmannia), die erst
mit zwölf bis 15 Jahren Zimmerhöhe erreicht.
Daraus begründet
sich unter anderem der unterschiedliche Verkaufspreis der Bäume – die schnell
wachsende Rotfichte ist deshalb preislich günstiger als die langsam wachsenden
Arten.
Als
Weihnachtsbaum hält sich die Fichte in geheizten Räumen nicht so lange wie
andere Arten und verliert nach ungefähr einer Woche ihre Nadeln. Allerdings
sorgt sie mit ihrem typischen Geruch für die weihnachtliche Stimmung.
Haltbarer
hingegen ist die Blautanne (Picea pungens glauca), die
richtigerweise als Blaufichte bezeichnet wird. Ihren Namen verdankt sie dabei
der Nadelfärbung, die von hell- über dunkelgrün, blaugrün bis hin zu einem
hellen stahlblau reicht. Die Art stammt aus dem Südwesten Nordamerikas und wird
in Deutschland häufig in Parks gepflanzt.
Gruppe
2:
Am teuersten, aber
auch sehr lange haltbar, ist die Nordmanntanne. Sie eignet sich für eine
längere Aufstellung im warmen Wohnzimmer. Die weichen breiten Nadeln bestechen
durch eine dunkele tiefgrüne Farbe, die teils durch künstliche Kalkdüngung herbeigeführt
wird.
Die
Nordmanntanne ist im westlichen Kaukasus und in der Nordosttürkei heimisch. Sie wächst auf tiefgründigen,
humusreichen Lehmböden in Höhen zwischen 900 und 2200 Metern NN. Sie
bildet Reinbestände oder Mischwälder mit Kaukasus-Fichte und Orientbuche.
In Mitteleuropa
wird die Nordmanntanne kaum forstlich angebaut, da sie unter strengen Wintern
und Spätfrost leidet. Sie ist aber ein beliebter Parkbaum und wird vor allem
plantagenmäßig als Christbaum angebaut. Wichtigster Christbaumproduzent ist
Dänemark mit rund 4.000 (Groß-)Produzenten und einem Bestand von gut 100
Millionen Nordmanntannen, von denen jährlich etwa 5 Millionen exportiert
werden.
Die
Nordmanntanne ist ein mächtiger, bis 60 Meter hoher Baum mit Stammdurchmessern
bis 2 Meter. Sie kann ein Höchstalter von 500 Jahren erreichen. Die Knospen der
Nordmanntanne sind stets harzfrei. Sie besitzt starre, nicht stechende, bis 3,
5 Zentimeter lange Nadeln. Sie sind glänzend dunkelgrün.
In
der am 25. November 2006 ausgestrahlten Folge der Fernsehsendung „Frag doch mal
die Maus“ wurden an einer Nordmanntanne von 1,63 m Höhe, der durchschnittlichen
Größe eines deutschen Weihnachtsbaumes, 187.333 Nadeln gezählt.
Gruppe
3:
Neben
der Nordmanntanne gibt es noch eine Reihe anderer Weihnachtsbaumarten.
Bedeutend ist dabei die Pazifische Edeltanne (Abies nobilis), die
selbst nach vier Wochen im beheizten Raum ihre Nadeln nicht abwirft. Auch als
Schnittgrün ist diese Art aus Nordamerika beliebt.
Durch
einen intensiven Waldduft betört die Douglasie (Pseudotsuga menziesii),
ebenfalls aus Nordamerika stammend. Mit dünnen weichen Nadeln, die von oben
grün, von unten jedoch silbrig schimmern, bietet der Baum einen wunderschönen Anblick.
Die Edeltanne kommt im humiden[4]
pazifischen Westen der USA vor. Ihr Verbreitungsgebiet reicht von Washington
bis Nordwestkalifornien. Sie wächst im Küstengebirge in Höhen zwischen 1000 und
2000 m. Sie bildet dort Mischwälder mit der Douglasie, der Purpurtanne, der
Westamerikanischen Hemlocktanne und der Westlichen Weymouths-Kiefer. Die
Edeltanne bevorzugt Klima mit kühlen Sommern und hohen Niederschlägen (1700 bis
2600 mm/Jahr). An den Boden stellt sie geringe Ansprüche, meidet aber Kalk.
Gegen Winterkälte, Spätfröste, Schneedruck und Wind ist sie widerstandsfähig.
In Mitteleuropa ist sie als Parkbaum beliebt.
Als
ganz besonderes vorweihnachtliches Event für die gesamte Familie bietet sich
ein Ausflug zum örtlichen Forstamt an. Viele Forstämter und Waldbesitzer
bieten zur Zeit Weihnachtsbäume direkt aus dem Wald an.
Oft
handelt es sich dabei um Waldflächen unter Hochspannungstrassen, die zum
Anbau von Weihnachtsbäumen genutzt werden. Es ist oft ein unvergessliches
Erlebnis, wenn das Schmuckstück im Walde gemeinsam mit den Kindern ausgesucht
und gar selbst gefällt wird.
Gruppe 4:
In Mitteleuropa wird der Weihnachtsbaum
(je nach Region auch als Christbaum oder Tannenbaum bezeichnet) zur
Weihnachtszeit in Kirchen und Wohnungen sowie auf Plätzen in Ortschaften aufgestellt
und mit Lichterketten, Kerzen, Glaskugeln, Lametta, Engeln oder anderen Figuren
geschmückt. Dieser Weihnachtsbrauch verbreitete sich im 19. Jahrhundert von
Deutschland aus über die ganze Welt.
In immergrünen Pflanzen steckt Lebenskraft und darum
glaubte man, Gesundheit ins Haus zu holen, wenn man sein Zuhause mit Grünem
schmückte. Bereits die Römer bekränzten zum Jahreswechsel ihre Häuser mit
Lorbeerzweigen. Einen Baum zur Wintersonnenwende zu schmücken, ehrte auch den
Sonnengott. Auch in nördlichen Gegenden wurden im Winter schon früh Tannenzweige
ins Haus gehängt, um bösen Geistern das Eindringen und Einnisten zu erschweren
und das Grün gab Hoffnung auf die Wiederkehr des Frühlings.
Von den rund 25 Millionen
Bäumen, die Weihnachten in deutschen Wohnzimmern landen, stammt etwa jeder
dritte aus dem Sauerland. Auf mehr als 11.000 Hektar Fläche werden in den
hügeligen Wäldern Weihnachtsbaumkulturen angebaut. Die
größte Reiseregion Nordrhein-Westfalens ist Weihnachtsbaumstandort Nr. 1 in
Deutschland.
Kein Wunder also, dass das
Sauerland ein begehrtes Reiseziel für Gäste ist, die ihren Weihnachtsbaum
selbst schlagen möchten. Viele Orte der Region gestalten die Jagd auf den
grünen Nadelfreund besonders angenehm.
In Winterberg zum Beispiel
gibt es zur Einstimmung einen herzhaften Sauerländer Eintopf, bevor die Besucher
im Wald auf Tannenbaumpirsch gehen.
Ein schöner Tannenbaum
kostet etwa 15 bis 18 Euro je Meter. Der Trend geht zum kleinen Zweitbaum mit
Wurzelballen, der im Advent auf dem Balkon platziert und später in den Garten
gepflanzt wird.
Zwar
ist die natürliche Haltbarkeit der Bäume von Art zu Art unterschiedlich, doch
kann man unabhängig davon zur längeren Lebensdauer seines Weihnachtsbaumes
beitragen. Idealerweise wird der Baum eine Woche vor seiner Aufstellung
gefällt. Den Baum sollte man danach an einen windgeschützten kühlen Ort stellen.
Einen
Tag vor dem Aufstellen sollte sich der Baum an die Zimmertemperatur gewöhnen
können. Dazu stellt man ihn am besten in einen schwach beheizten Kellerraum.
Beim Aufstellen ist zu beachten, dass der Weihnachtsbaum im Wohnzimmer möglichst
weit entfernt von Ofen oder Heizung steht. Man kann ihn, wo möglich, gießen
bzw. täglich die Nadeln feucht besprühen.
In anderen Ländern werden auch
vielfach künstliche Christbäume aus Metall und/oder Kunststoff verwendet, die
meist zusammenlegbar und wiederverwendbar sind.
Gruppe 5:
Wissenswertes
über Weihnachtsbäume - Herkunftsländer
Nordmannstanne südl. Kaukasus
(Georgien) und nordöstl. Türkei
Blaufichte Arizona,
New Mexico, Utah und Colorado, USA
Nobilis Oregon und Washington, USA
Fichte Mitteleuropa
Kiefer Mitteleuropa
Weihnachtsbäume
- Schädlich für die Umwelt?
In der Öffentlichkeit wird häufig die Frage
gestellt, ob das Entfernen von Weihnachtsbäumen schädlich für die Umwelt ist.
In den letzten Jahren wurde aber von namhaften Universitäten, Forstinstituten
und anderen Fachleuten eindeutig festgestellt, dass eher das Gegenteil der Fall
ist.
So
dient ein Weihnachtsbaum der Umwelt wie folgt:
·
Produktion von Sauerstoff
·
Produktion von Biomasse und damit Bindung der
zunehmenden Konzentration an Kohlendioxyd aus der Atmosphäre. Hinzu kommt, dass
nach der Ernte und der darauf folgenden Rekultivierung der Anbaufläche wieder
Weihnachtsbäume gepflanzt werden.
·
Verhindert die Bodenerosion
·
Recycelt den Wasserhaushalt
·
Schafft Habitat für Tiere
Des
weiteren werden Nordmannstannen und Blaufichten in speziellen Kulturen angebaut
und tragen somit nicht zur Waldabholzung bei. In Fichtenbeständen ist die
Entnahme junger Bäume sogar zwingend erforderlich, damit die verbleibenden
Bäume sich entfalten und zu Hochwald heranwachsen können.
Nadelbäume
Hauptsächlich
werden Tannen als Weihnachtsbaum genutzt, doch Fichten und andere Nadelbäume sind heute ebenfalls weit
verbreitet. In Deutschland
wird überwiegend (rund 16 Millionen Stück jährlich) die Nordmanntanne als Weihnachtsbaum verwendet.
Ihr Anbau findet überwiegend auf landwirtschaftlichen Flächen im Sauerland sowie in Schleswig-Holstein
und Dänemark statt, wobei Dänemark mit einem Import von mehr als 10 Millionen Stück Marktführer ist.
In
anderen Ländern werden auch vielfach künstliche Christbäume aus Metall und/oder
Kunststoff verwendet, die meist zusammenlegbar und wieder verwendbar sind.