Bertolt Brecht - Galileo Galilei

 

Thema: Der Prozess

 

 

 

Der  Prozess

 

 

 

 

Textfeld:  Als Galilei herausfindet, dass die ptolemäische Weltanschauung nicht der Wahrheit entspricht, beginnen die Probleme für ihn. Er hatte viele Forschungen durchgeführt und einige Beweise für seine Theorie, dennoch wollen die Theologen  nicht, dass seine Befunde an die Öffentlichkeit geraten. Galilei hingegen plant seine Ergebnisse in einem Buch zusammenzufassen. Galilei hat bewiesen, dass sich die Erde um die Sonne dreht und dass nicht die Erde der Mittelpunkt des Universums ist. Die Theologen wollen diese Vorstellungen nicht annehmen, da sie ihrer Meinung nach der Bibel widersprechen. Galilei erhoffte sich durch die „Discorsi“ auch endlich die Theologen von der Wahrheit seiner Aussagen zu Überzeugen, aber wider Erwarten muss er sich vor dem Papst verantworten.

Jedoch widersprechen sich die Informationsmaterialien an diesem Punkt.

Die Chronologie zeigt, dass Galilei den Druckauftrag für sein Buch veranlasste und der Papst aufgrund dessen Galilei befahl, sich in Rom einzufinden.

Andere Quellen schildern dies in einer anderen Weise. Galilei schickte sein Buch durch die Zensur und erhoffte sich so die Erlaubnis für den Druck auch vom Papst zu erhalten.  Er wollte sein Vorhaben Textfeld:  nicht heimlich, sondern unter der Einwilligung der Kirche durchführen. Jedoch war der Papst nicht seiner Meinung. Anstatt der Zusage wurde Galilei nach Rom gebeten.

Dort widerruft Galilei den Inhalt seines Buches und seine gesamten Forschungsergebnisse als der Druck der Kirche zu groß wird. Er musste die Unwahrheit des kopernikanischen Systems beschwören, und das ptolemäische System als richtig anerkennen. Galilei wird ein Arrest auferlegt der ihn sein Leben lang in einem Landhaus in Florenz festhält. Dort lebt er mit seiner Tochter und fertigt heimlich eine Abschrift der „Discorsi“, die Andrea später ins Ausland überführen wird.

 

 

 

Chronologie

 

 21. Februar 1632. Der Druck des Dialogs über die beiden hauptsächlichsten Weltsysteme, das ptolemäische und das kopernikanische ist abgeschlossen.

25. Juli 1632. Pater Riccardi schreibt dem Inquisitor von Florenz, er solle die Verbreitung des Dialogs verhindern.

23. September 1632. Der Papst befiehlt Galilei, er solle sich innerhalb des Oktobers in Rom einfinden

17. Dezember 1632. Galilei erhält eine Bescheinigung, unterschrieben von drei Ärzten, dass er sich "wegen offensichtlich drohender Lebensgefahr" nicht auf die Reise begeben könne.

30. Dezember 1632. Der Papst droht Galilei, falls er sich nicht unverzüglich nach Rom begebe, werde er ihn von einem Kommissar, begleitet von Ärzten, abholen und wenn nötig in Ketten ins Gefängnis der Heiligen Uffizien bringen lassen.

20. Januar 1633. Galilei macht sich endlich auf die Reise und kommt am Abend des 13. Februars - nach einer Quarantäne wegen der wütenden Pest - in Rom an. Es wird ihm erlaubt, sich in der Botschaft der Toskana anstatt in den Kerkern der Heiligen Uffizien aufzuhalten.

12. April 1633. Er stellt sich den Heiligen Uffizien und wird zum ersten Mal verhört.

30. April 1633. Er gesteht die sogenannten "Fehler" und erklärt sich bereit, dem Dialog zwei weitere Tage anzufügen (dazu wird es allerdings nie kommen), in denen er die kopernikanische Lehre widerlegt.

21. Juni 1633. Erneut stellt er sich den Behörden der Heiligen Uffizien und wird verhört. Diesmal wird er festgehalten.

22. Juni 1633. Er wird in den großen Saal der Dominikanerkirche Santa Maria sopra Minerva geführt, wo ihm das formelle Urteil (Kerkerhaft und Verbot des Dialogs) vorgetragen wird. Daraufhin schwört Galilei ab.

30. Juni 1633. Der Papst erlaubt Galilei sich in das Erzbistum Siena zu begeben.

1. Dezember 1633. Der Papst gewährt Galilei lebenslänglichen Hausarrest in Galileis eigenem Landhaus in Arcetri bei Florenz.

 

 

 

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