Werkstatt für Geschichten - Erzähler

 

1. Beschränke dich auf ein Ereignis.

 

2. Stelle dir vor,
 wie die Personen in deiner Erzählung aussehen, welche Eigenschaften sie haben,  was sie miteinander zu tun haben,  was mit ihnen passieren  könnte.

 

3. Schreibe zu Beginn, wo und wann die Geschichte spielt (Situation).

 

4. Achte auf die richtige Reihenfolge der einzelnen Teile:
 Einleitung  / Aufbau der Spannung /  Hauptteil mit Höhepunkt / Schluss

 

5. Wird das Geschehen spannend, dann musst du
a) treffende Ausdrücke  finden und
b) alles so genau und anschaulich ausmalen, dass der Leser sich alles lebendig vorstellen kann.
c) beim Höhepunkt vom Imperfekt (Präteritum, Vergangenheit) ins Präsens (Gegenwart) wechseln

Man kann Sinneseindrücke anschaulich beschreiben,also
- wie etwas aussieht,  welche Geräusche entstehen, wie etwas riecht, schmeckt, wie sich etwas anfühlt.

Man kann einen Vorgang ausführlich und anschaulich darstellen,
- wie etwas sich ankündigt, wie es auftritt und aussieht, welche Bewegungen es macht, was es dann tut wie die Hauptperson gewarnt wird, wie er durch Missverständnisse nichts davon versteht

Dabei kann man auch Vergleiche  (Seine Augen glühten wie Kohlen.) und treffende Wörter  verwenden (statt Es kam/ging um die Ecke besser Es schlich...)
Der Leser will die Gefühle nachempfinden, die ein Ereignis hervorruft, z.B. Angst, Schrecken, Freude, Überraschung, Enttäuschung...Dazu muss man die Gefühle anschaulich darstellen.

 

6. Benutze den Wortspeicher für
-  die zeitliche Abfolge
-  die Redeeinleitungen.

 

Werkstatt für Geschichten – Erzähler (Schema)

 

Beschränke dich auf ein Ereignis.

Achte auf die richtige Reihenfolge

 

Einleitung

Personen

Eigenschaften

 

 

miteinander zu tun

 

 

mit ihnen passiert

 

Ort

 

 

Zeit

 

Hauptteil:
Vorbereitung der Spannung

treffende Ausdrücke

Vergleiche und treffende Ausdrücke wählen
wörtliche Rede

 

 

Wortspeicher für zeitliche Abfolge und Redeeinleitung

 

Spannung steigern

- wie kündigt sich etwas an,
- wie tritt es auf und sieht es aus,
- welche Bewegungen macht es,
- was tut es dann
- wie wird die Hauptperson gewarnt
- warum sie durch Missverständnisse  nichts davon versteht

Hauptteil:
Beginn des Höhepunkts

Vorstellung vom Geschehen

genau  und anschaulich Einzelheiten aufzeigen
kurze, knappe Sätze (Aufzählung)

 

Tempus

vom Imperfekt ins Präsens wechseln

 

Sinneseindrücke herausstellen

hören, riechen, schmecken, sehen, mit Händen und Füßen fühlen
Angst, Schrecken, Freude, Überraschung, Enttäuschung...

Schluss

kurze abschließende Zusammenfassung

-  Auflösung des Geheimnisses
-  überraschende Wende
-  abschließende Handlung

 

 

 

Neue Tipps für Geschichtenerzähler

 

Perspektivenwechsel

 Wenn du eine Ich-Erzählung schreibst, dann tust du so, als hättest du alles selbst erlebt. Bei der Er-Erzählung stehst du als Erzähler außerhalb. Du kannst dich aber einschalten und kleine Kommentare über deinen Haupthelden einflechten. 
Der Junge packte mich in seine Tasche und raste mit mir nach Hause. Peter hatte aber nur seine Tore im Kopf. Nur schlampig befestigte er die Tasche auf dem Gepäckträger und ließ den Reißverschluss halb offen. Die eine Hälfte verfing sich fast in den Speichen. Übermütig hopste ich in der Tasche herum. 

 

Erzählpräsens

Du darfst beim Höhepunkt vom Präteritum ins Präsens wechseln. Das wirkt lebendig, anschaulich und nah: 
Übermütig hopste ich in der Tasche herum. Doch das sollte sich rächen. Der Reißverschluss öffnet sich und mein Zwillingsbruder plumpst heraus. Er lag platt auf der Straße. 

 

Gegensatz

Bei Beschreibungen wirken Gegensätze anschaulich. 
Draußen herrschte klirrende Kälte, innen strömte der Ofen behaglich Wärme aus. 
         

Steigerung

Du kannst innerhalb eines Satzes steigern, indem du Verben reihst:
Er stolperte, taumelte und stürzte zu Boden.

 

Adjektive und Partizipien

Anstelle von Adjektiven kannst du auch Partizipien verwenden: Partizip Präsens (hüpfend), Partizip Perfekt (gebrochen). 
Partizipien stammen vom Verb ab und wirken entsprechend lebendig. 
Hüpfend kam sie ins Klassenzimmer. Mit einem gebrochenem Bein lag er weinend am Boden.

 

Gedankenrede

Gefühle und Stimmungen lassen sich gut in der Gedankenrede ausdrücken. Hierfür brauchst du keine Redeeinführung und auch nicht die Satzzeichen der wörtlichen Rede. 
Was mach ich bloß? So viele Hausaufgaben. Eigentlich wollte ich heute Uwe besuchen. Egal. Ich gehe einfach zu ihm hin. Kurz entschlossen warf er seine Schultasche in die Ecke. "Mami! Ich geh mal kurz zu Uwe", rief er, als er schon in der Haustür stand. Ohne die Antwort seiner Mutter abzuwarten, warf er die Tür zu und schlenderte fröhlich den Gehsteig entlang.

 

Aktiv

Schreibe im Aktiv. Das Passiv wirkt langweilig. 
Passiv: Der Schuh wurde in den Keller geworfen. 
Aktiv: Er warf mich in den Keller.

 

Personifizierung

Du kannst auch unbelebte Subjekte als Subjekt eines Aktivsatzes verwenden. Dieses Stilmittel heißt Personifizierung und wirkt fast immer gut: 
Der Reißverschluss öffnete sich. Vor mir erhob sich ein riesiges Gebäude. 

 

Verwende deine Sinne!  Löse Allgemeines in Einzelheiten auf!

Verwende deine Sinne: rieche, schmecke, sehe, fühle!
 Löse eine Zeit oder einen Ort in kleine beobachtbare, fühlbare, riechbare Einzelheiten auf: Es ist Herbst. 
Besser als diese Information klingt: 
Bunte Blätter rascheln am Boden. Ein kühler Wind bläst mir ins Gesicht. Ich schlage den Kragen hoch. 

Mimik und Gestik

Gefühle können durch Beschreibung von Mimik (Gesichtsausdruck), Gestik (Bewegungen) und typischen Verhaltensweisen veranschaulicht werden. Dabei nicht übertreiben: 
Sie lächelte. Mit strahlenden Augen hüpfte sie den schmalen Pfad entlang.

 

Vergleiche

Setze Vergleiche ein! 
Schnell wie der Wind flog sie über den Bach. 
In vielen Adjektiven sind Vergleiche versteckt: "nagelneu und blitzsauber"

 

Wiederholung

Wenn du etwas betonen möchtest, dann wiederhole Verben und Adjektive: 
Er rannte und rannte. 
Das wiederholte Wort kann dabei auch in der Bedeutung ähnlich sein. 
Er rannte und flitzte. 
Dreckig und verschmutzt lag der Schuh in einer dunklen Ecke.

 

Anschauliche Verben

Vermeide vor allem die Häufung von Allerweltswörtern wie 'gehen, sagen, sehen, ist , hat' !

 

Treffende Adjektive

Adjektive musst du bewusst einsetzen. Zu jedem Nomen  passt ein Adjektiv.  

 

Abwechslungsreiche Redeeinführungen

Verwende wörtliche Rede mit Redeeinführungen, die der Stimmung entsprechen. 

Sie flüsterte aufgeregt:

 

Einfache Sätze

 Bilde einfache Sätze. Beginne die Sätze nicht mit "und"! Wechsle im Satzbau ab! Baue den einfachen Satz so aus, dass er alle Satzglieder enthält: Subjekt, Prädikat Objekt und adverbiale Bestimmungen. 

 

Verwende nur die Bausteine, die du verstehst! Die Grundsteine solltest du allerdings sicher beherrschen.

 

Lernjahr: Jahrgangsstufe 5 und 6 - Schwerpunkt: Stilmittel des Erzählens - Thema: Erlebniserzählung - Verfasser: Eckehart Weiß -

copyright: deutsch-digital.de

 

 

siehe auch www.schueller-viersen.de/Übungsblatt.pdf

 

 

WORTSPEICHER

 

Wort (z.B. gehen) in http://wortschatz.uni-leipzig.de/ eingeben, dann werden Ersatzwörter genannt:

 

gehen - bummeln - eilen - flitzen - flüchten - hasten - hetzen - hinken - humpeln - latschen - laufen - marschieren - rasen - rennen - sausen - schleichen - schlendern - schlurfen - schreiten - spazieren - springen - staksen - stapfen - stolpern - taumeln - tippeln - trödeln - trotten - türmen - wandern - wanken - waten

lachen und weinen - brüllen - feixen - flennen - gackern - gickern - greinen - grinsen - heulen - jammern - jauchzen - jaulen - jubeln - kichern - klagen - kreischen - lächeln - losplatzen - losprusten - plärren – grienen - quengeln - schluchzen - schmunzeln - schreien - sich kugeln - strahlen - wiehern - wimmern - winseln

sehen - (be)äugen - anblicken - anstarren - bemerken - beobachten - besichtigen - betrachten - blicken - blinzeln - entdecken - erblicken - erkennen - gaffen - gewahren - glotzen - gucken - linsen - lugen - mustern - schauen - sichten - spähen - starren - stieren - unterscheiden - wahrnehmen - zusehen

sprechen - abstreiten - andeuten - anreden - antworten - ansprechen - aufklären - ausdrücken - ausrichten - äußern - äußern - babbeln - befehlen - begründen - bekannt geben - bemerken - berichten - beschreiben - deklamieren - diktieren - diskutieren - einwenden - entgegnen - ergreifen - erklären - erwähnen - erwidern - erzählen - feststellen - flüstern - formulieren - fragen - informieren - klagen - kundtun - labern - lallen - lispeln - meinen - mitteilen - murren - offenlegen - petzen - plappern - prahlen - plaudern - quasseln - quatschen - reden - referieren - rezitieren - rufen - sagen - schwafeln - schwatzen - stottern - tratschen - vortragen - übermitteln - überreden - unterhalten - unterrichten - verbalisieren - vermuten - versprechen - vorbringen - vortragen - weitererzählen - weitertragen - widerrufen - widersprechen - wiedergeben - zugeben - zutragen

schimpfen - abkanzeln - anmeckern - ausschimpfen - keifen - maßregeln - meckern - motzen - rügen - schelten - tadeln - zanken - zetern - zurechtweisen

langsam und schnell - bedächtig - behänd - dösig - eilends - eilig - flink - flott - gemächlich - geschwind - hastig - hurtig - rasch - sacht - schleunigst - schwerfällig - träge - tranig - unverzüglich -

schwach und stark - abgenutzt - abgespannt - altersschwach - anfällig - baumstark - bullig - derb - eisern - erschöpft - gebrechlich - hilflos - hinfällig - kräftig - kraftvoll - matt - schwächlich - stämmig - unbezwinglich - unfähig - vierschrötig - wehrlos - weichlich - zart - zimperlich

schwer und leicht - belastend - belastet - beschwert - einfach - erheblich - erträglich - federleicht - gewichtig - gewichtslos - lastend - mühelos - mühevoll - schwerelos - schwierig - schwül - tragbar - unbelastet - unbeschwert - unerheblich - unerträglich - unschwer - untragbar

groß und klein - bedeutend - beengt - belanglos - bemerkenswert - berühmt - breit - erhaben - gering - geringfügig - gewaltig - hervorragend - mächtig - kärglich - klitzeklein - knapp - kümmerlich – lang - maßlos - putzig - riesig - schmal - schwach - umfangreich - unbedeutend - unüberschaubar - unwichtig - verschwindend - winzig - wuchtig

Farben - azurblau - beige - blau - bläulich - blond - braun - bräunlich - fliederfarben - gelb - grasgrün - kastanienbraun - marineblau - meergrün - ocker - olivgrün - orange - pink - purpurn - rosa - rot - rötlich - sandfarben - schokoladenbraun - schwarz - schwarzbraun - türkis - violett - ziegelrot - zinnoberrot - zitronengelb

Geruch und Geschmack - beißend - bitter - brennend - duftend - dumpfig - gallebitter - harzig - herb - muffig - pfefferartig - pikant - salzig - sauer - säuerlich - scharf - seifig - stinkend - stumpf - süß - süßlich - süßsauer - unangenehm - wohlriechend - wohlschmeckend - würzig - zuckersüß