Bertolt Brecht - Galileo Galilei

 

Szenenanalyse



INHALT

 

Aspekte und Kategorien der Szenenanalyse

 

dramatischer Kontext

sprachliches Verhalten

 

Stellung der Szene

formale Einordnung

 

 

Sprechhandlung

Worüber sprechen sie?

 

 

Handlungsfunk-tion

inhaltl. Einordnung

 

 

Sprachebene, ‑schicht

Welche Sprache verwenden sie?

 

 

Situation

Was liegt vor?

 

 

Rhetorik

Welche rhetor. Figuren verwenden sie?

 

 

Figurenkonstel-lation

Wie stehen die F. zueinander?

 

 

Semantik, Schlüsselwort

Mit welchen Worten reden sie?

 

 

Problemgehalt

Worum geht es?

 

 

Syntax

Welchen Satzbau verwenden sie?

 

Figuren  (Typen, komplexe Charaktere, archetypische Ch.strukturen)

Struktur und Verlauf des Dialogs

 

Einschätzung der Situation

Wie sehen sie die S.?

 

 

Dialogtyp

[handlungstreibend; small-talk; Reflexion...]

 

 

Annahme und Erwartungen

Welche A. und E.?

 

 

Gesprächssteu-erung

[„turn-taking“: Selbstselektion; gegenwärtiger Spr. wählt nächsten; Gesprächsleiter wählt nächsten Spr.]

 

 

Handlungsmo-tive

Warum handeln sie so?

 

 

thematischer Aufbau

[Gesprächsschritte]

 

 

Gesprächsstra-tegien

Welches Ziel haben sie im Gespräch?

 

 

Argumentation

[These-Beleg-Beispiel]

 

 

Schauplatz (setting)

Ambiente
soziale Milieu
Atmosphäre
symbolische Kulisse

 

 

Erfolg / Misserfolg

Welches Ergebnis hat der Dialog?

 

 

 


GESPRÄCHSANALYSE

 

1. Gesprächsteile

1.1. Gesprächseröffnung
[Gesprächspartner erreichen hinsichtlich ihrer sozialen Beziehungen, die oft schon institutionell festgelegt sind oder manchmal erst in diesem Gespräch festgelegt werden, eine wechselseitig
akzeptierte Situationsdefinition. Überlege also, mit wem Du sprichst, und richte Dich danach: Ein Gespräch mit einer Dir unbekannten Person wird anders beginnen als eines mit Deinem Freund oder Deiner Freundin!]

1.2. Gesprächsbeendigung
[ Sie muss durch die Initiative eines Gesprächsteilnehmers eingeleitet werden, meistens durch den, der sozial höher steht.(Eltern, Vorgesetzte usw.)]


1.3. Gesprächsmitte ( Entfaltung des Hauptthemas und der Unterthemen)

1.4. Gesprächsränder ( Nebenthemen, Episoden)
[Sie werden vor allem im Gespräch mit vertrauten Personen vorkommen.]

 

2. Gesprächsgliederung
2.1. Gesprächsschritt
2.1.1. Kommentarschritt
2.1.2. Rückmeldung

2.1.3. Gesprächsschrittbeanspruchung

2.2.   Sprecherwechsel: Regeln der Gesprächsfolge
ð Jemand ergreift unaufgefordert das Wort.
ð Gegenwärtiger Sprecher wählt den Nächsten.
ð Gesprächsleiter wählt Nächsten. 
2.2.1. Wechsel mit Unterbrechung
2.2.2. glatter Wechsel  [ fugenlos, überlappend, zäsuriert]
2.2.3. Wechsel nach Pause

2.3. Gliederungssignal [ z.B. nicht wahr, ne, gell, woll]

2.4. Rückmeldungen (Hier merkt man genau, dass die
     Gesprächsteilnehmer aufeinander eingehen)
ð Rückmeldungspartikel, z.B. hm, richtig, ja, genau, ich verstehe;
ð Satzbau des Vorredners zu Ende führen;
ð Klärungsfragen(Was?);
ð Teiläußerungen nachformulieren (Gleiches noch einmal mit anderen Worten sagen) 

 

3. weitere Kategorien
Sprechaktinterne Elemente: grammatische [Modus, z.B. Konjunktiv], syntaktische, lexikalische [v.a. Adjektive], phonologische und prosodische [u.a. Akzent, Intonation] Struktur.

 

Quelle: Henne,H. u. H.Rehbock: Einführung in die Gesprächsanalyse.-Berlin: de Gruyter 1982.