Bertolt Brecht - Galileo Galilei

 

Thema: Das kopernikanische Weltbild

 

Das kopernikanische Weltbild, auch heliozentrisches Weltbild genannt, basiert auf der Annahme, dass sich die Planeten um die Sonne bewegen. Es steht im Gegensatz zum älteren ptolemäischen (geozentrischen) Weltbild, in dem die Erde als Zentrum des Universums betrachtet wird. Das Wort selbst wird aus dem Griechischen abgeleitet: λιος (helios) = Sonne, κέντρον (kentron) = Mittelpunkt.

Bereits im 9.-8. Jahrhundert v. Chr. erkannte Yajnavalkya, dass die Erde rund ist und glaubte, die Sonne sei „die Mitte der Sphären“, wie er es im Veda (einem seiner Werke) zu dieser Zeit beschrieb. Er maß die relativen Abstände zwischen den Planeten und legte einen Kalender fest, der sich nur um 6 Minuten von unserem heutigen unterscheidet. In einem seiner astronomischen Texte schrieb er:„Die Sonne geht weder unter, noch geht sie auf. Wenn Leute denken, die Sonne geht auf, ist es nicht so; sie irren sich.“ Dies soll bedeuten, dass die Sonne stationär ist und folglich die Erde sich um sie bewegt.

In Griechenland kritisierte Aristoteles die Lehre, der Pythagoräer( diese besagt:„Im Zentrum ist Feuer, und die Erde ist einer der Sterne und erzeugt Nacht und Tag, indem sie sich kreisförmig um das Zentrum bewegt“), da diese nicht auf naturwissenschaftlichen Erkenntnissen beruhte, sondern auf den vier klassischen Elementen der Philosophie. Nach Meinung der Pythagoräer war Feuer kostbarer als Erde und sollte aus diesem Grund zentral sein. Jedoch war für sie das zentrale Feuer nicht die Sonne. Die Pythagoräer glaubten, dass die Sonne zusammen mit allen anderen Himmelskörpern das zentrale Feuer umkreise. Aristoteles verwarf diese These und befürwortete das geozentrische Weltbild.

Als einer der Ersten forschte Aristarchos von Samos (* um 310 v. Chr. auf Samos,  † um 230 v. Chr.), Mathematiker und Astronom, an einem heliozentrischen Weltbild. Er lebte zur Zeit des Ptolemäus und Aristoteles. Seine Theorie stieß kaum auf Anerkennung, sodass er im Schatten der Arbeiten des Ptolemäus stand. Seine Aufzeichnungen sind verloren gegangen, sodass wir uns nur auf Sekundärquellen beziehen können.

Erst 2000 Jahre später entdeckte Nikolaus Kopernikus diese Theorie wieder und griff sie auf.

Im Mittelalter wurde auch in Indien wieder fleißig geforscht. Der Mathematiker und Astronom Aryabhata (476–550). Er schlug das heliozentrische Modell vor, in welchem die Erde sich um ihre eigene Achse dreht und die Umlaufzeiten der Planeten in Bezug auf eine stationäre Sonne gegeben werden.

Die Übersetzung des Werkes von Aryabhata ins Arabische erfolgte im 8. Jahrhundert, während eine lateinische Transkription im 13. Jahrhundert vorhanden war. Erst danach verfasste KopernikusDe revolutionibus orbium coelestium(„Von den Bewegungen der Himmelskörper“), sodass wohl auch Aryabhata einen Einfluss auf Kopernikus ausgeübt hat.

 

Nikolaus Kopernikus hatte neue astronomische Erkenntnisse, konnte sie jedoch nicht beweisen. Lange wollte er seine Forschungen nicht veröffentlichen, weil seine auf einem vollendeten mathematischen Gebilde beruhenden Berechnungen der Planetenbahnen in Kreisumläufen um die Sonne nicht durch Beobachtungen gestützt werden konnten und deshalb eine Ablehnung durch das wissenschaftliche oder kirchliche Establishment zu befürchten war. Jedoch setzte sich letztendlich das heliozentrische Weltbild durch und löste somit das alte Weltbild des Ptolemäus ab.

Das heliozentrische Weltbild wird zu Kopernikus Ehren auch das „Kopernikanische Weltbild“ genannt, da er als der Begründer dieses Modells gilt.

 

Das Modell des Heliozentrischen (kopernikanischen) Weltbild:

 

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