Bertolt Brecht - Galileo Galilei

 

9. Szene



In der neunten Szene von „Das Leben des Galilei“ von Bertolt Brecht beschließt Galilei nach achtjähriger Pause, die Forschungen am kopernikanischen System fortzusetzen.

Die Szene beginnt mit einer kleinen Auseinandersetzung zwischen Galilei und dem Gelehrten Filippo Mucius. Aus dieser Diskussion geht hervor, dass Galilei nicht länger behauptet, die kopernikanische Weltanschauung sei wahr und dem Gelehrten Recht gibt in seiner Meinung über die Richtigkeit der ptolemäischen Weltanschauung.

Anschließend beginnt eine Unterrichtsstunde mit Federzoni, Andrea und dem kleinen Mönch. Galilei behandelt mit ihnen das Thema „Schwimmende Körper“. In das Geschehen platzt Ludovico, Virginias Verlobter, hinein. Er überbringt den Anwesenden die Nachricht, dass der Papst im Sterben liegt und der wahrscheinliche Nachfolger Barberini sein wird, ein Mathematiker. Aus diesem Grund schöpft Galilei neue Hoffnung, die ptolemäische Weltanschauung könnte endlich anerkannt werden und beschließt mit den Forschungen, unter anderem an den Sonnenflecken fortzufahren.

 

Eben dieses Ereignis ist der thematische Schwerpunkt der Szene. Die ganze Szene arbeitet auf das Ende und somit auf Galileis Entschluss hin, indem zunächst gezeigt wird, wie Galilei acht Jahre lang seine Meinung zurückgehalten hat, obwohl er heimlich weitere Forschungen anstellte und seine Ergebnisse schriftlich festhielt. Durch dieses eiserne Schweigen ist sein Ansehen unter den Forschern stark gestiegen, doch bis zu diesem Tage blieb er standhaft und verweigerte jede Stellungnahme zu den Forschungen und verschiedenen Thesen an den Sonnenflecken.

Weiterhin wird der genaue Zeitpunkt seines Entschlusses zugunsten der Forschung dargestellt. Galilei hatte sehr lange unter dem rückschrittlichen Papst und der konservativen und sehr mächtigen Kirche zu leiden, er musste schriftlich bezeugen, seine Forschungsergebnisse und die kopernikanische Weltanschauung nicht weiter zu verbreiten und für richtig anzupreisen. Nun glaubt Galilei mit einem Mathematiker als Papst würde ein neues Zeitalter für die Forschung anbrechen.

 

Das Kapitel ist für das Stück von großer Bedeutung. Wäre die Szene ausgelassen worden, würde sich die Handlung des Stückes völlig verändern, denn Galilei würde nie wieder seine Forschungen verbreiten. Genau dies ist ein großes Merkmal von epischem Theater: Szenen die den Inhalt nicht beeinflussen und das Stück sich ohne sie genauso ereignen würde, gibt es in dem Stück nicht. Deshalb sind alle Kapitel unersetzlich für das Stück.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

frühere Version

 

Die neunte Szene von „Das Leben des Galilei“ von Bertolt Brecht beschreibt, wie Galilei nach dem Tod des Papstes und achtjähriger Pause beschließt, die Forschungen am kopernikanischen Weltbild wieder aufzunehmen.

Zu Beginn der Szene gibt Galilei Andrea, Federzoni und dem kleinen Mönch Unterricht in Physik zum Thema „Schwimmende Körper“. Mitten im Unterricht betritt Ludovico, Virginias Verlobter, das Geschehen und erzählt den Anwesenden, dass der Papst im Sterben liegt und Barberini, ein Mathematiker, als Nachfolger genannt wird. Aus diesem Grund schöpft Galilei neue Hoffnung und beschließt, herauszufinden, ob er mit seiner Meinung im Recht ist.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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