Bertolt Brecht - Galileo Galilei |
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Thema: Personen - Adel |
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Der Doge 2) Großherzog Cosmo de Medici 3) Hofmarschall 4) Die ältere Hofdame 5) Die jüngere Hofdame 6) Großherzoglicher Lakai Zu 1) Der Doge, ein Herr an der Spitze der Ratsherren, spielt in
dem Schauspiel „Leben des Galilei“ nur eine sehr kleine Rolle. Er taucht im
zweiten Bild auf, in dem Galilei der Republik Venedig seine neue Erfindung,
das Fernrohr, überreicht. Der Doge wird als „dicker, bescheidener Mann“
(S.25) beschrieben. Er äußert sich zu Galileis Erfindung und dessen Bezahlung
von 500 Skudi für diese nur mit dem Satz, dass sie
in der Republik immer einen Vorwand für ihre Stadtväter brauchen, ihren
Gelehrten etwas zukommen zu lassen. (vgl. S.25, 26). Dieser Satz, welcher der
einzige im gesamten Schauspiel von dem Dogen ist, sagt über diesen aus, dass
er von der Erfindung des Galilei nicht sonderlich angetan ist, dies
allerdings geschickt ausdrückt. Auf das gesamte Schauspiel gesehen
symbolisiert der Doge die Personen, die skeptisch auf die Erfindungen des Galilei blicken und somit für diesen ein Ansporn sind,
weiter hart an seinen Plänen zu arbeiten. Zu 2) Der neunjährige Großherzog Cosmo de
Medici taucht in dem Schauspiel "Leben des Galilei" im vierten und
elften Bild auf. Im vierten Bild kehrt Cosmo im
Hause des Galilei in Florenz ein, um Galileis
Erfindung, das Fernrohr zu begutachten. Sein Auftreten ist seiner hohen
Position gleichzustellen. Er wirkt sehr dominant und seine erste Aussage ist
"Ich will das Rohr sehen." (S.41). Er möchte somit direkt
klarstellen, was für ein wichtiger Junge er ist. Sein Streit mit Andrea
symbolisiert sehr deutlich, dass Cosmo noch ein
Kind ist und es ist somit fraglich, ob er bereits reif ist für die Rolle des
Großherzogs. Da er Großherzog ist, vertritt er selbstverständlich die
Ansichten der Kirche und blickt denen des Galilei
sehr skeptisch entgegen. Im elften Bild ist Galilei in Rom, um dem Großherzog
eines seiner Bücher vorzustellen. Cosmo aber nimmt
dieses Buch nicht entgegen. Er erkundigt sich nach dem Zustand Galileis Augen
und als dieser sagt, dass es nicht der beste sei, sagt Cosmo,
dass Galilei wohl etwas zu häufig sein neues Fernrohr benutzt. Diese Aussage
verdeutlicht ebenfalls, dass der Großherzog nicht viel von Galileis Forschungen
hält. In Bezug auf den gesamten Roman ist zu sagen, dass der Großherzog Cosmo de Medici eine sehr wichtige Rolle spielt. Er ist
eine sture Person, die auf ihrer Meinung beharrt und somit Galilei eindeutig
zeigt, dass er nicht viel von dessen Ansichten hält. Für Galilei ist er quasi
ein Symbol für eine Person, die seine Forschungen nicht akzeptiert. Zu 3) Der Hofmarschall, ebenfalls im vierten Bild aktiv, begleitet
den Großherzog zum Haus des Galilei. Er ist ein
alter Mann, der von sich selbst sagt, dass er keine wichtige Person ist,
sondern nur den Großherzog begleitet hat. Er stellt eine Art Redner des Cosmo dar und gibt Frau Sarti
Informationen und stellt die unterschiedlichen Personen untereinander vor. Ausserdem ist er eine Art Sekretär für Cosmo de Medici, er sagt ihm, wann er seine nächsten
Treffen oder Veranstaltungen hat. Es bleibt also abschließend zu sagen, dass
der Hofmarschall im gesamten Buch keine so wichtige Rolle spielt. Er stellt,
wie erwähnt, nur einen Angestellten des Großherzogs dar und bleibt stets höflich
zu anderen Personen, auch wenn seine Meinung eine andere ist als von manch
einem, sagt er dies nicht öffentlich. Zu 4) Die ältere Hofdame hat im Schauspiel im vierten Bild ihren
Auftritt. Sie antwortet auf die skeptische Frage des Großherzogs Cosmo de Medici, ob etwas mit seinen Sternen nicht in
Ordnung sei, dass doch wohl alles in bester Ordnung sei, man sich nur fragt,
ob auch wirklich alle Sterne vorhanden sind. Diese Aussage symbolisiert ihren
Respekt vor dem Großherzog und verdeutlicht, dass sie ihn mit dieser Aussage
nur besänftigen möchte, also eine liebevolle Person zu sein scheint. Im Bezug
auf das gesamte Schauspiel sagt ihr Verhalten aus, dass einzelne Personen,
wie beispielsweise der Großherzog, oft nur Positives berichtet wird, um sie
zu besänftigen. Zu 5) Wie die ältere Hofdame hat auch die jüngere Hofdame ihren
Auftritt im vierten Bild des Schauspiels. Ihre einzige Aussage im Schauspiel
ist die Bestätigung der älteren Hofdame und die, dass man duch
das Instrument, mit dem sie die Erfindung des Galilei
meint, wohl jedes Rad am großen Wagen erkennen kann. Auch sie spielt die
gleiche Rolle wie die ältere Hofdame. Zu 6) Der großherzogliche Lakai tritt im fünften Bild des
Schauspiels auf, in dem Galilei trotz dem Ausbruch der Pest seine Forschungen
in Florenz weiterführt. Der großherzogliche Lakai tritt nur kurz auf, er
tritt im Hause des Galilei ein, um mitzuteilen, dass die Hoheit, der
Großherzog Cosmo de Medici die Stadt wegen dem
Pestausbruch verlassen hat und Galilei ebenfalls die Möglichkeit geboten
wird, die Stadt in Sicherheit zu verlassen, was dieser allerdings dankend
ablehnt. Der großherzogliche Lakai symbolisiert einen weiteren Helfer
beziehungsweise Vertrauten des Großherzogs und sein Name verdeutlicht dies
ebenfalls. Er ist für den weiteren Verlauf des Schauspiels eigentlich auch
eher unwichtig, da er nur diesen einen kurzen Auftritt hat. Abschließend lässt sich noch sagen,
dass Bertolt Brecht lediglich eine dieser Personen, nämlich den Großherzog Cosmo de Medici, mit Namen anspricht. Die anderen
Personen beschreibt er nur mit seinen Aktivitäten. Brecht möchte damit die
Personen nicht zu sehr personalisieren, sondern die Bezeichnung allgemeiner
lassen und nur auf ihre Aktivitäten beschränken. |
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