Materialien zur Stunde (Eva Kaum) |
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Phase |
Inhalt |
Sozialform/Medien |
Didakt. Kommentar |
Einstieg |
Leere ↔ Kräfte des Inneren: Warum schließt Törleß sich Beineberg und Reiting an? |
PA Textstellen |
Das äußere Leben ist beengt und festgelegt – Flucht in die Innerlichkeit, dort scheint mehr stattzufinden |
Erarbeitung I |
Zeitstrahl: äußere Handlung -
innere Handlung Stichworte der inneren Handlung zuordnen |
UG |
Es wird deutlich, dass die äußere Handlung nur die Anlässe bietet für die inneren Vorgänge. |
Erarbeitung II |
vier Textstellen: 1. S. 56-58: Larvenexistenz 2. S. 63-65: Falltüre 3. S. 69: die Gebilde dieser Finsternis 4. S. 85/86: unsichtbare Schlinge |
PA |
Törleß Verstrickungen schreiten immer weiter voran. |
Sicherung |
Welche Erkenntnisse hat Törleß bis jetzt gewonnen? Wie weit ist Törleß auf seiner Suche? |
UG |
„Wie ist es möglich? Was geschieht in solchem Augenblicke?“ (S. 65) Törleß hat die Erkenntnis von zwei verschiedenen Ebenen, Welten, möchte aber mehr über die genauen inneren Vorgänge in „unmoralischen“ Zuständen wissen. |
1. „aber er schien in einen anderen Strom geraten zu
sein“ (S. 14)
2. „Nun wurde es ganz leer und langweilig um Törleß.“ (S.
15)
3. „Angst vor allzu subtilen Empfindeleien“ (S. 15)
4. „Aber er war einstweilen älter geworden, und die
beginnende Geschlechtsreife fing an, sich dunkel und allmählich in ihm
emporzuheben.“ (S. 15)
5. „Es schien damals, dass er überhaupt keinen Charakter
habe.“ (S. 16)
6. „Er hatte nur unter irgendeinem äußeren Zwang
Empfindungen, die über das Gleichgültige hinausgingen“ (S. 17)
7. „Das aber, was man als Charakter oder Seele, Linie
oder Klangfarbe eines Menschen fühlt,[…], war zu jener Zeit in Törleß gänzlich
verloren gegangen.“ (S. 17)
8. „So erhielt sein Wesen etwas Unbestimmtes, eine innere
Hilflosigkeit, die ihn nicht zu sich selbst finden ließ.“ (S. 17)
9. „Er saß oft lange – in Finsterem Nachdenken –
gleichsam über sich selbst gebeugt.“ (S. 18)
10. „Schritt für Schritt trat er in die Spuren, die soeben
erst vom Fuße des Vordermanns in dem Staube aufklafften, - und so fühlte er es:
als ob es so sein müsste: als einen steinernen Zwang, der sein ganzes Leben in
diese Bewegung – Schritt für Schritt – auf dieser einen Linie, auf diesem einen
schmalen Streifen, der sich durch den Staub zog, einfing und zusammenpresste.“
(S. 20)
11. „Er erlebte ja nichts, und sein Leben dämmerte in
steter Gleichgültigkeit dahin“(S. 21)
12. „Von alldem,
was wir den ganzen Tag lang in der Schule tun, - was davon hat eigentlich einen
Zweck? Wovon hat man etwas? Ich meine etwas für sich haben – du verstehst? Man
weiß am Abend, dass man wieder einen Tag gelebt hat, dass man so und so viel
gelernt hat, man hat dem Stundenplan genügt, aber man ist dabei leer geblieben,
- innerlich meine ich, man hat sozusagen einen ganz innerlichen Hunger …“ (S.
30)
13. „Ein ewiges Warten auf etwas, von dem man nichts
anderes weiß, als dass man darauf wartet … Das ist so langweilig.“ (S. 31)
Hausaufgabe:
unterschiedliche Perspektiven herausarbeiten
Törleß
erfährt, dass die Dinge in seiner Welt, die er wahrnimmt, plötzlich anders und
unsicher erscheinen, dass sie nicht so sind, wie er sie bislang – geleitet von
seinem verstandesmäßig-logischen Denken – wahrgenommen hat.
Gehe noch einmal den Roman durch und fülle die
folgende Tabelle aus:
Ereignis |
kausal-logische Perspektive |
sinnliche Perspektive |
Gang durch das Dorf nach
der Ankunft |
Leben der armen
Landbevölkerung, Scherze der Zöglinge |
tierische Sinnlichkeit,
„wie mit Krallen“, ungeheuerliche Körperlichkeit der „Weiber“ |
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